
Die Welt braucht mutige Menschen an vorderster Front, aber auch sie brauchen Fürsorge.
zwei weitere Geschichten von Menschen, die bisher am Rest and Respite Programme teilgenommen haben:
V. ist ein 25-jähriger queerer Aktivist und Menschenrechtsverteidiger aus Montenegro. Als junger Transmann durchlebte er die ersten Jahre seines Erwachsenenlebens unter gesellschaftlicher Beobachtung, feindseliger Berichterstattung in den Medien und ständigem Druck, sich anzupassen. Diese Erfahrungen motivierten ihn zu Aktivismus und Gemeindearbeit, oft jedoch unter großen persönlichen Opfern. Nach Jahren des Aktivismus und der Anfeindungen kam er an einen Punkt, an dem er es für notwendig hielt, sich etwas zurückzuziehen. Anfang 2025 wurde er eingeladen, am Tu Was Rest and Respite Programme in Brüssel teilzunehmen. Diese Erfahrung erlaubte es ihm, wieder zu sich zu kommen und stärkte sein Selbstbewusstsein. Seit seiner Rückkehr hat sich V. wieder der Organisation angeschlossen, für die er früher gearbeitet hat, und konzentriert sich nun auf die Aufklärung von Jugendlichen über LGBTI+-Rechte. In seinen eigenen Worten: „Das war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, einfach nur existieren zu können, ohne etwas beweisen zu müssen. Ich habe erkannt, dass ich den Aktivismus nicht aufgeben will. Ich musste nur anders vorgehen. Ruhiger. Nachhaltiger.”
L. ist eine queere Künstlerin, Transaktivistin und Menschenrechtsverteidigerin aus dem Libanon. Sie ist Teil einer Bewegung, die für Würde, Sicherheit und Freiheit für queere Menschen im Libanon und der gesamten SWANA-Region kämpft, wo politische Macht oft auf Kosten von Menschenleben geht und koloniale Vermächtnisse weiterhin die Existenz queerer Menschen gefährden. Im Jahr 2023 nahm sie am Tu Was Rest and Respite Programme in Berlin teil, ihrem ersten Besuch in Europa, nachdem sie einen schwierigen Visumsprozess durchlaufen hatte. Dort angekommen, konnte sie etwas Abstand gewinnen. Fernab vom täglichen Druck des Lebens im Libanon fand sie Raum zum Nachdenken, zum Aufbau neuer Netzwerke und zur Wiederverbindung mit ihrer Kunst und mit sich selbst. Sie kehrte nach Beirut zurück, gerade als sich eine weitere Krise abzeichnete, aber diesmal mit einem Gefühl der Ruhe und neuen transnationalen Verbindungen. Ihre Geschichte erinnert uns daran: Für diejenigen, die in ständigem Widerstand leben, ist Ruhe keine Pause von der Arbeit, sondern das, was die Arbeit erst möglich macht.
Spenden Sie jetzt: IBAN DE41 4306 0967 1154 4708 00, Verwendungszweck: „Spende Menschenrechtsverteidigung“