Präsenzveranstaltung am 2. Februar in der Hamburg Media School
Die Geschwindigkeit, mit der sich KI entwickelt, ist enorm. Ihr Einsatz führt derzeit gerade auch im Journalismus zu tiefgreifenden Veränderungen: KI stellt längst schon Musik zusammen und moderiert, KI schreibt Entwürfe, entwickelt Ideen, übernimmt die Bearbeitung von Fotos und kreiert sogar eigene Bilder. Viel wird über die Auswirkungen auf unsere Branche diskutiert – aber kaum unter dem Gender- und Gleichstellungsaspekt. Dabei ist eine solche Diskussion überfällig. Denn wie immer, wenn Arbeit verändert und verdichtet wird, sind Journalistinnen, die täglich Inhalte schaffen, auf besondere Art betroffen. KI wirkt sich zum einen auf Arbeitsplätze und -kultur in den Medienunternehmen aus. Zum anderen aber auch auf Moderationen, Texte, Inhalte. Wenn Journalistinnen mit Hilfe von KI recherchieren, bekommen sie oft veraltete Informationen, die mit sexistischen Klischees gespickt sind. KI kann eben nur wiedergeben, womit sie irgendwann gefüttert wurde. Aus diesem Grund muten von KI generierte Inhalte und Bilder auch oft rückständig und frauenfeindlich an. Sie klopfen Haltungen und Vorurteile fest, die wir glaubten, längst aufgebrochen zu haben.
Das 12. Medienlabor des Journalistinnenbundes diskutierte deshalb über Risiken und Chancen sowohl für die berufliche Tätigkeit von Frauen als auch für journalistische Inhalte und fragte, ob und wie KI zu einem Gewinn für die Gleichstellung werden kann. Oder ob erkämpfte Fortschritte gefährdet sind und wie das zu verhindern wäre: Wie verändert KI unsere journalistische Arbeit? Was bedeutet ihr Einsatz für die Zukunft der Medien und einer offenen, demokratischen Gesellschaft? Was müssen Journalistinnen leisten, damit diese Technologie der Zukunft nicht massiv in eine frauenfeindliche Richtung drängt?
Die Veranstaltung wurde gefördert durch die Stiftung Frauen in Europa und die TuWas-Stiftung für Gemeinsinn.
Link: https://www.journalistinnen.de/projekte/das-medienlabor/rueckblick-kollegin-ki/
Bildnachweis: Unknown author, Journalistinnenbund logo, als gemeinfrei gekennzeichnet, https://w.wiki/AfSh