TuWas-Stiftung: Grüne Werte nachhaltig fördern

Die „TuWas – Stiftung für Gemeinsinn“ ist gegründet. Die grüne Förderstiftung will Projekte und Diskussionen unterstützen, welche die Heinrich-Böll-Stiftung als hauptsächlich vom Staat finanzierter Verein nicht fördern darf.

von Birgit Laubach

Gewalt gegen Frauen ist immer noch eine der größten Menschenrechtsverletzungen, die insbesondere in Transitionsprozessen und Bürgerkriegssituationen zunimmt. Vergewaltigungen, Verkauf von Frauen bis hin zu Frauenmorden an „unangepassten“ Frauen gibt es notorisch immer wieder. Das erste Projekt der TuWas-Stiftung will deshalb eine mexikanische Fraueninitiative unterstützen, die sich gegen Feminizid, systematische Morde an mexikanischen Frauen, engagiert. Weitere Projekte sollen folgen, die sich vor allem mit der Situation von Frauen im Nahen Osten befassen. Die neue Stiftung will auch Debatten und Veranstaltungen gemeinsam mit den Grünen organisieren oder politisch-humanitäre Projekte fördern – beispielsweise syrische Oppositionelle und Kunstschaffende finanziell unterstützen, die fliehen mussten. Ebenso wichtig ist für uns, zivilgesellschaftliches Engagement zu unterstützen, etwa von kritischen Bloggerinnen und Bloggern in Ägypten, mit denen die Böll-Stiftung schon heute eng zusammenarbeitet. Hier kann die TuWas-Stiftung die bildungspolitische Arbeit der Böll-Stiftung gut ergänzen.

Grünes ehrenamtliches Engagement sowie die starke Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung haben es ermöglicht, dass die neue Stiftung mehr als 80.000 Euro, und damit mehr als das vom Berliner Senat vorgegebene erforderliche Gründungskapital, von Stifterinnen und Stiftern einsammeln konnte. Der vierköpfige Vorstand der Stiftung wird durch einen Beirat begleitet, kontrolliert und beraten. Der Stiftungsbeirat wählt aus der Mitte der Stifterinnen und Stifter, die mindestens 100 Euro gestiftet haben, zwei Mitglieder des Vorstands. Schon mit einem kleinen Beitrag ist die aktive Mitsprache in der TuWas-Stiftung möglich. Das Stiftungskapital fließt ausschließlich in ökologische, ethische und soziale Geldanlagen. Wir arbeiten deshalb nur mit Banken zusammen, die ihre Anlagen offen legen und beispielsweise im Internet veröffentlichen.

Nach der Gründung ist „grüner Gemeinsinn“ gefragt, denn die Stiftung darf ihre Vorhaben nur mit den Zinserträgen aus dem Stiftungskapital oder mit Spenden realisieren – das Stiftungskapital selbst bleibt erhalten. Deshalb braucht die TuWas-Stiftung jetzt Zustiftungen und Spenden, um ihre Visionen in gute Projekte umsetzen zu können.

Stifterinnen und Stifter können bestimmen für welche Zwecke ihre Zustiftung oder Spende verwendet werden soll oder vereinbaren, wo das eingelegte Geld über einen bestimmten Zeitraum – seien es fünf oder 50 Jahre – verbraucht wird. Auch kann eine Zuwendung an die TuWas-Stiftung mit dem Namen der Stifterin oder des Stifters verbunden werden. Spenden müssen im Unterschied zur Zustiftung zeitnah, das heißt innerhalb von zwei Jahren für Projekte verwandt werden. Da die TuWas-Stiftung gemeinnützig ist, sind Spenden und Zustiftungen bis zu einer Million Euro steuerlich begünstigt. Wir freuen uns auch über Projektvorschläge – ob wir sie realisieren können hängt von der finanziellen und ideellen Unterstützung ab.

Birgit Laubach ist ehemalige Geschäftsführerin der Heinrich-Böll-Stiftung und Vorsitzende der TuWas Stiftung.

www.tuwasstiftung.de

Fragen und weitere Informationen: tuwas – at – boell.de

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Originalseite des schrägstrich | Heft 5/2013 | Seite 28 (PDF-Version)

Vielen Dank an die Redaktion des Schrägstrich für die Zustimmung zur Veröffentlichung des Textes und der PDF-Version.