2013: Gewalt gegen Frauen ist immer noch eine der größten Menschenrechtsverletzungen, die insbesondere in Transitionsprozessen und Bürgerkriegssituationen zunimmt. Vergewaltigungen, Verkauf von Frauen bis hin zu Frauenmorden an „unangepassten“ Frauen gibt es notorisch immer wieder. Die TuWas-Stiftung setzt sich für die Stärkung von Frauenrechten weltweit ein.
Das erste Projekt der TuWas-Stiftung will deshalb eine mexikanische Fraueninitiative unterstützen, die sich gegen systematische Morde und Gewalt an Frauen engagiert.
Ein Justizzentrum für von Gewalt bedrohte Frauen in Ciudad Juárez
Ciudad Juárez in Mexiko gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt – ganz besonders für Frauen.
Die Stadt an der Grenze zu den USA ist bekannt geworden durch ihre zahlreichen, oftmals extrem grausamen Morde an Frauen und Mädchen. Im Jahr 2012 waren es fast 100!
„Red Mesa de Mujeres de Ciudad Juárez“, ein Netzwerk von lokalen Frauenorganisationen, registriert systematisch die Gewalt, die Morde und das zahlreiche Verschwinden von Frauen und bringt sie zur Anzeige. Strafrechtlich verfolgt werden diese Fälle dennoch in der Regel nicht. Ursache dafür: Die Gewalt geht häufig nicht nur auf das Konto des Organisierten Verbrechens oder das von Paramilitärs, sondern geht auch von bundesstaatlichen Sicherheitskräften, der Polizei oder dem Militär aus.
Bis heute haben Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, in Mexiko oft keinen Zugang zur Justiz. Das Netzwerk „Red Mesa de Mujeres de Ciudad Juárez“ hat die Einrichtung von Justizzentren für Frauen durchgesetzt. Frauen mit Gewalterfahrungen sollen in diesen Justizzentren die Möglichkeit haben, alle nötigen „Behördengänge“ an einem Ort zu erledigen, so dass Gewalt gegen Frauen systematisch verfolgt werden kann. Im Fall einer Vergewaltigung z.B. sollen sie hier Anzeige erstatten können und zugleich gesundheitliche Erstversorgung und Beratung erhalten. Auch Angehörige verschwundener Frauen sollen hier Anzeige erstatten können und betreut werden.
Aber, nach der öffentlichkeitswirksamen Eröffnung durch die Behörden passiert bislang nicht viel und die Frauen erhalten nach wie vor keine wirklich Unterstützung.
Red Mesa de Mujeres möchte das Frauenjustizzentrum in Ciudad Juárez tatsächlich funktionsfähig machen, um die betroffenen Frauen zu unterstützen und braucht für die folgenden Maßnahmen Deine/Ihre Unterstützung!
- Für die Einrichtung eines Verbindungsbüros der Mesa de Mujeres im Justizzentrum, in dem ein spezialisiertes Team Frauen, die Opfer von Gewalt wurden begleitet, betreut und berät.
- Für die Fortbildung der Mitarbeiterinnen zum Umgang mit Gewaltopfern, zu Frauenrechten, zur Dokumentation von Straftaten mit Genderbezug, zur Vermittlung von Kenntnissen über den Ablauf von Gerichtsverhandlungen.
- Für die Verbreitung von Informationsmaterial zum Justizzentrum in und um Ciudad Juárez.
Helfen Sie Red Mesa de Mujeres bei der Arbeit für von Gewalt bedrohte Frauen.
Weitere Informationen über das Projekt und die Möglichkeit direkt zu helfen unter www.betterplace.org/p17686.
Mitgründerin des Frauennetzwerks Red Mesa de mujeres ist die mexikanische Frauenaktivistin Imelda Maruffo Nava. Sie ist diesjährige Gewinnerin des von der Heinrich-Böll-Stiftung e.V. vergebenen Anne-Klein-Frauenpreises. Weitere Informationen zu Imelda Maruffo Nava unter https://www.boell.de/de/imelda-marrufo-nava-gewinnerin-des-anne-klein-frauenpreises-2014